Die Basics der Achtsamkeit sind Kleinigkeiten. Es sind Dinge wie ein geregelter Schlafrhythmus, regelmäßiges Essen, die so einfach scheinen, jedoch zu meist das erste sind, was unter den Tisch gekehrt wird. Katha weiß um diese Problematik und hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen an ihre Intuition zurückzuführen. Ein Gespräch mit einer inspirieren jungen Frau, die sich nichts vormacht und um die Themen der Zeit weiß, in der sie – und wir alle – leben.
Ich treffe mich mit Katha in meiner Mittagspause des K&C Yoga Teacher Trainings. Auch Katha war bei der Morning Session dabei, da sie während Simons Unterricht assistiert hat. Ihre Berührung während den Assists, lässt vermuten: Sie ist sensibel, hat aber dennoch eine klare Linie und weiß, was ihre Intention ist. Wie sich zeigen wird, hatte sie diese Gradlinigkeit bereits früh im Leben. Schon als Kind hatte sie den Wunsch, therapeutisch zu arbeiten, welchen sie sich durch eine zusätzliche Ausbildung zur Systemischen Coache erfüllt hat.
„Das ist das was Yoga kann. Was meine Motivation ist. Meine Motivation ist eigentlich für Yoga, dass Menschen sich in ihrem Körper wieder wohlfühlen. Das ist einfach ein F***ing Big Issue!“
Wir setzen uns in ein kleines Café, um die Ecke der Isartalstudios, in welchen wir den morgen bei Yoga und Assists verbracht haben. Katha bestellt einen Cappucino mit Hafermilch. Ich mache ihr nach. An einem kleinen, runden marokkanischen Mosaiktisch beginnen wir das Interview. Schon auf dem Weg zu diesem gemütlichen Ort erzählte sie mir, dass sie ihre Yogaausbildung in Tulum gemacht hat.
Raphaela: Ok, also, dann hast du in Tulum deine Yogalehrerausbildung gemacht. Wie bist du darauf gekommen?
Katha: Ja, also, am Ende hat sich alles auf Tulum sozusagen… ich weiß nicht. Das kennst du wahrscheinlich. Manchmal da laufen die Dinge so zusammen. Und dann lief es nur noch auf diesen Ort zurück. Es war auch ganz klassisch. Sinah hat ja auch so eine Story, dass sie Schluss gemacht hatte, einen Break Up hatte, und so war das bei mir auch.
„Es ist ein ganz tolles Leben dort. Ich wusste aber, dass ich auch immer wieder zurückkommen will.“
Raphaela: Wann hast du angefangen mit Yoga?
Katha: So vor 10 Jahren. Meine Eltern haben mich zum Yoga gebracht, weil beide auch intensiv praktizieren, und ich habe davor sehr lange Zeit Geräteturnen gemacht. Dann meinte meine Mom halt irgendwann so, „Hey Katha, du bist immer all over the place“ komm jetzt mal mit zum Yoga. Yoga war für mich am Anfang.. die Asanas waren für mich keine Herausforderung. Aber mental, das war für mich eine Challenge.
Zudem war ich sehr lange mit meinem Freund zusammen. Der ist Filmproduzent. Und dadurch sind wir zusammen … waren wir in Indien zusammen und ich habe Yoga gemacht und sind viel rumgereist.
Raphaela: Hat sich das für dich dann schon länger raus kristallisiert, dass du eine Yogalehrerausbildung machen willst?
Katha: Genau. Ich wollte das eigentlich schon länger machen. Dann war genau dieser Zeitraum frei zwischen meinem Studium und meinen Semesterferien. Ich wollte eigentlich unbedingt nach Mexiko und dann wurde mir Tulum empfohlen.
„Dann wurde mir die Yogaschool von einer anderen Person empfohlen und so haben sich die Dinge irgendwie ergeben.“
Raphaela: Und was hast du dann studiert damals? Oder studierst du immer noch?
Katha: Ich habe Wirtschaftspsychologie Studiert, an der Hochschule für Technik in Stuttgart. Ich wusste eigentlich schon immer, dass ich… Also ich habe mich einfach schon immer für die Psyche des Menschen interessiert. Und es war mir auch schon immer klar, dass ich Menschen unterstützen möchte, in zwischenmenschlichen Beziehungen und in der Beziehung zu sich selbst.
Raphaela: Also von Kind auf war dir das schon klar?
Katha: Ja. Und ehrlich gesagt, ich hab auch als Kind einfach Dinge gespürt und wahrgenommen. Mein Traum war als Kind früher meine Leidenschaft für Schmuck und Kunst und die Beziehung zu Menschen zu verbinden. Ich wollte eigentlich traumatisierte Kinder therapieren, indem sie Schmuck machen und malen und dadurch ihre Traumata aufarbeiten können.
„Ich brauch dieses Freie. Ich brauche aber auch immer wieder Struktur und etwas, was meinen Kopf fördert.“
Am liebsten würde ich das ganze Interview wiedergeben. Katha ist eine wahnsinnig inspirierende Person. Sie erzählt mir von ihrem Leben in Tulum, der Magie des Mondes, die vor allem in Tulum ihre volle Kraft entfaltet. Über ihre Zeit in Mexiko ist sie zu den New Moon Meditations gekommen, welche sie auch jetzt noch, derzeit über Zoom, zu jedem Neumond anbietet. Aber vor allem ihre Ausbildung zur Systemischen Coache, beeinflusst sie stark in ihrer Art zu unterrichten.
Katha: Ich glaube wir können Menschen nicht heilen, indem wir nur Meditieren und im Körper sind. Sondern wir leben hier in einer Welt, in der es Konzepte gibt. Wenn wir die Dinge nicht in Konzepte packen, dann können wir den Alltag nicht leben. Sonst fliegen wir nur High und das hilft uns im Alltag aber nicht. Und deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass diese Kombi aus Systemischen Coaching und Yoga total hilfreich ist, um wirklich Transformation nachhaltig zu manifestieren.
„Welche Glaubenssätze möchtest du auflösen, und welche Neuen möchtest du erschaffen?“
Raphaela: Was beinhaltet denn so eine Ausbildung zum Systemischen Coach?
Katha: Also das Systemische Coaching geht davon aus, dass jeder seine eigene Wahrheit hat. Es basiert auf Watzlawick, der einer der Begründer des Konstruktivismus ist. Watzlawick geht davon aus, wenn jetzt ein Klient vor dir sitzt, dann kannst du nicht nur das Individuum betrachten, sondern auch das ganze System drum herum. Das musst du dir vorstellen wie so ein Mobile. Und wenn sich jetzt ein Individuum in diesem System verändert, dann wird es auch das ganze System in Veränderung bringen. Wie Wellen. Das muss man, oder sollte man zu mindestens auch immer bei Heilungsprozessen mit beachten, dass man nicht nur einfach dieses Individuum raus nehmen kann, sondern auch schauen muss, was passiert mit dem gesamten System und in welchem System ist dieses Individuum eigentlich eingebettet.
„Die Abgrenzung zu Therapie ist, dass man eben nicht so viel in der Vergangenheit sucht. Man schaut schon in der Vergangenheit, aber man ist vor allem auch sehr zukunftsorientiert und sagt: Ok was möchtest du denn Neues erschaffen?“
Raphaela: Also, (lacht), ich würde gerne über alles schreiben! Es ist so schade, dass es nur so begrenzt ist.
Katha: Ja! Aber das ist schon ein wichtiger Teil von mir. Dieses Systemische Coaching, weil ich auch viel davon in meine Stunden miteinbringe. Und, was eigentlich auch noch wichtig ist, dass ich letztes Jahr, an der University of Amsterdam war und da an einem Summer Programm teilgenommen habe zum Thema Mindfulness. Da haben wir uns aus verschiedenen Forschungsrichtungen angeschaut, was im Gehirn passiert, wenn man Achtsamkeitstechniken einfach ausführt und wie man einfach auch Mindfulness am Arbeitsplatz etablieren kann.
Vielleicht ist es diese Balance zwischen Kreativität und Gradlinigkeit, welch Katha ausstrahlt, durch welche ich im Gespräch von ihr in den Bann gezogen werde. Ich könnte mich ewig mit ihr weiter unterhalten, doch meine Mittagspause des YTT ist fast vorbei und eine zweite Runde Yoga steht auf dem Stundenplan. Wir verabschieden uns im Versprechen, das Gespräch bald fortzuführen, ohne den Zeitdruck und einen Voicerekorder, welcher im Hintergrund mitläuft. Ich freue mich jetzt schon. Nicht oft trifft man Personen, die eine derartige Ruhe ausstrahlen, bei der man verweilen möchte.
Wenn du nun Lust hast, mit Katha zu praktizieren, dann kannst du dies im Yoga Mindfulness Flow I.
Donnerstag von 19:00 – 20:00 im Online Live Stream.
Oder wann immer du willst, mit unseren Videos On Demand in der Videothek.
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Außerdem kannst du dir hier einen kleinen Sneak Preview in Kathas Stunden bekommen.
Die Fotos sind alle von Susanne Schramke: https://susanneschramke.com
Artikel und Interview: Raphaela Baumgartner