Umkehrhaltungen wie Handstand, Krähe, aber auch herabschauender Hund sind ein echter Alles-Könner. Sie haben nicht nur eine stärkende Wirkung auf deinen Körper, sondern beeinflussen auch deine Psyche positiv für mehr Selbstvertrauen und Konzentration. Außerdem sagt man diesen kopfüber Haltungen nach, eine verjüngende Wirkung zu haben. Durch sie fließt amrita– Der Nektar der Unsterblichkeit – in dich. Welche Vorteile Umkehrhaltungen auf Körper und Geist haben erfährst du im folgenden Beitrag. Es bleibt spannend!
Persönlich denke ich immer gleich an Handstand, Kopfstand und Unterarmstand, wenn ich den Begriff Umkehrhaltungen höre. Das ist jedoch zu kurz gegriffen. Denn, um den primären Effekt von Umkehrhaltungen in deine Praxis einzuladen, nämlich, die Hüfte höher als dein Herz zu bringen, bedarf es keiner spektakulären Pose. Schon Balasana (Kind) und ViparitaKarani (Beine die Wand hoch) sind Umkehrhaltungen, die für jedes Level geeignet sind und einen beruhigenden Effekt auf dein Nervensystem haben.
Umkehrhaltungen – Yoga Asanas
Balasana – Kind
Adho Mukha Svanasana – Der nach unten schauende Hund
Ardha Pincha Mayurasana – Delphin
Vipartia Karani – Beine die Wand hoch
Sarvangasana – Schulterstand
Halasana – Pflughaltung
Pincha Mayurasana – Unterarmstand
Sirsana – Kopfstand
Ado Mukha Vrksasana – Handstand
Bakasana – die Krähe
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Physische Vorteile von Umkehrhaltungen
Umkehrhaltungen stärken deinen Körper nicht nur, weil sie einen erheblichen Teil deiner Muskulatur beanspruchen und dadurch deine Körperspannung aktivieren (Kopfstand, Schulterstand, Handstand, Unterarmstand), sondern haben vor allem einen harmonisierenden Effekt auf interne Prozesse deines Körpers. Sie fördern die Durchblutung deines Gehirns, können deine Verdauung verbessern, entlasten dein Herz-Kreislauf System und verbessern die Zirkulation in deinem Körper, wodurch auch das Lymphsystem stimuliert wird.
Durchblutung deines Gehirns/ Entlastung Herz-Kreislauf System
Umkehrhaltungen ermöglichen es, dass das Blut in deinem Körper nicht gegen die Schwerkraft in deinen Kopf fließen muss. Hierbei wird das Herz entlastet, da es mit weniger Mühe, das sauerstoffhaltige Blut in dein Gehirn schicken kann. Dabei fördert diese erhöhte Blutzufuhr in dein Gehirn deine Konzentration und kann vor allem, im sogenannten Nachmittagstief, dazu führen, dass du wieder mehr Energie bekommst.
Beim Kopfstand wird zusätzlich die Epyphyse (Zirbeldrüse) in deinem Gehirn stimuliert. Diese ist für die Umwandlung von dem am Tag gebildeten Serotonin in Melatonin verantwortlich. Serotonin ist hierbei als Glückshormon bekannt, denn es hat eine entspannende und stimmungssteigernde Wirkung. Melatonin steuert den Wach-Schlaf-Rhythmus. Es sorgt jedoch nicht nur für einen geruhsamen Schlaf, sondern hilft auch deinem Körper sich während des Schlafes zu regenerieren. Hierbei hilft es Zellschäden zu reduzieren und so dem physischen Alterungsprozess entgegen zu wirken.
Positiven Einfluss auf deine Verdauung
Umkehrhaltungen verändern den herkömmlichen Druck in deinem Organraum, wodurch dein Verdauungssystem angeregt wird, um Altlasten oder angestaute Gase los zu werden.
Ausgleichende Wirkung auf das Nervensystem
Da die Beine natürlicher Weise im Alltag der tiefgelegenste Teil deines Körpers sind, können sich dort Wassereinlagerungen bilden und/oder Blutstaus entstehen, wodurch ggf. Krampfadern zustande kommen. Indem du deine Beine nach oben verlagerst, ob im Handstand, Schulterstand, Kopfstand oder einfach Viparita Karani, können Flüssigkeiten aus deinen Beinen beseitigt werden. Außerdem verbessert sich deine Durchblutung, da das Blut nun gegen die Schwerkraft in deine Beine gepumpt wird. Diese Anregung des Kreislaufs, trägt auch dazu bei, dass das Lymphsystem in deinem Körper aktiviert wird. Das Lymphsystem ist für den Transport von Abfallstoffen und die Entwässerung deines Gewebes zuständig. Sozusagen die Spülmaschine deines Körpers. Dabei nehmen Lymphgefäße das auf, was deine Zellen ausscheiden und transportieren es ab, sodass dieser ‚Abfall‘ über deine Entgiftungsorgane (Leber/ Niere) entfernt werden kann.
Zudem befindet sich in der Lymphe die Immunabwehr deines Körpers, nämlich die wichtigen weißen Blutkörperchen. Im Krankheitsfall werden diese über die Lymphknoten in deinem gesamten Körper verteilt. Wenn du dich ‚umkehrst‘ stärkst du dein Lymphsystem, wodurch das Immunsystem und der Abtransport von Abfallprodukten in deinem Organismus angeregt wird.
Psychische Vorteile von Umkehrhaltungen
Neben diesen stärkenden Effekten auf deinen Organismus, haben Umkehrhaltungen auch einen positiven Einfluss auf deine Psyche. Sie machen nicht nur Spaß und fördern so die Spielfreude in dir, sondern helfen auch bei der Vertrauensbildung, Konzentration, Entspannung und dabei einfach mal eine andere Perspektive auf herkömmliche Betrachtungsweißen anzunehmen.
Vertrauensbildung
Bei Umkehrhaltungen wie Handstand, Unterarmstand und Kopfstand braucht es Mut, Geduld und Übung, um in diesen Asanas zu verweilen. Für mich waren vor allem die ersten Handstand- und Unterarmstandversuche, immer ein echter Nervenkitzel.
Indem du in deiner Praxis mit Konstanz und Hingabe an diesen doch herausfordernden Asanas arbeitest, kannst du dir selbst zeigen, dass du auch gefühlt unüberwindbare Hindernisse meistern kannst. Diese mentale Stärke kannst du über eine regelmäßige Praxis auch in andere Aspekte des Lebens mit einfließen lassen.
(Disclaimer: Es empfiehlt sich mit Handstand und Unterarmstand zu beginnen, bevor man sich am Kopfstand versucht. Anders als im Kopfstand ist das Verletzungsrisiko im Handstand und Schulterstand geringer, da die Halswirbelsäule entlastet ist. Für den Kopfstand ist es extrem wichtig, eine gute Anleitung und eine gekräftigte Nacken- und Schultermuskulatur zu haben, um nicht zu riskieren die sensiblen Wirbel in der Halswirbelsäule zu strapazieren.)
Erhöht die Konzentration
Eine meiner Lehrerinnen sagte einmal in Bezug auf Umkehrhaltungen: „What I love about inversions is, that they directly relate to you being present on the mat. Once you are not present in inversions there is something called, not being in the inversion anymore.” – Noelle Connolly. Anders als in den meisten Asanas erlauben es Umkehrhaltungen nicht, dass du dich mit deinem Fokus austrickst. Während du im Krieger II schon einmal abdriften kannst, ohne es zu merken, führt ein Unkonzentriertsein in den meisten Umkehrhaltungen und auch Armbalances dazu, dass du aus dieser rausfällst. Indem du auf der Matte anfängst, mit vollem Bewusstsein und Achtsamkeit auf deinen Händen zu verweilen, kannst du deine Konzentration auch in anderen Bereichen des Lebens fördern und so mehr Präsenz in den Alltag einladen.
Fördert die Entspannung des Körpers
Bei Kühlungsinversionen wie der Kind Haltung oder Viparita Karani, wird das Nervensystem beruhigt und deine Aufmerksamkeit wird nach Innen gelenkt. Dabei sorgen diese Asanas dafür, dass du mehr in dir ruhst, dich ausgeglichener und entspannter fühlst.
Verändere den Blick auf die Dinge
Indem du deine Perspektive umkehrst, veränderst du den Blick auf herkömmliche Situationen. Dies kann dazu führen, dass du neue Strategien entwickelst oder auch deine eigenen Gedankenmuster in Frage stellst. Denn das Leben ist meistens nicht so schwarz/weiß, wie es manchmal erscheinen mag. Auf dem Kopf sieht die Welt ganz anders aus und vielleicht ist es dieser unkonventionelle Blick, der dazu beitragen kann Neues in Altbewährtes einzuladen.
Amrita – „Der Nektar der Unsterblichkeit“
Dieser letzte Aspekt von Umkehrhaltungen gilt vor allem für den Kopfstand. Bei diesem stehst du, gestützt oder wenn du sehr fortgeschritten bist frei, direkt auf dem Scheitel. Dieser korrespondiert energetisch mit deinem 7. Chakra. Das 7. Chakra, Sahasrara, symbolisiert hierbei deine Verbindung zum Göttlichen, dem Einheitsbewusstsein, bzw. deinem Eingebunden-Sein ins Universum. Es heißt, in Sahasrara wird der Nektar der Unsterblichkeit gehalten, der, wenn du dieses aktivierst, auf natürliche Weiße durch deinen Körper fließt und dir dazu verhilft ein langes, ausgeglichenes Leben zu führen.
Falls du dich nun selber an Umkehrhaltungen trauen möchtest oder deine Kenntnisse vertiefen willst, kannst du hier einen kleinen Sneak-peak auf Simons Inversion Kurs haben. Oder du übst gleich eine Runde Bakasana (Krähe) und Handstand mit ihm.
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Geschrieben von Sinah Diepold und Raphaela Baumgartner.